Nach dem Sturm: Die Dreharbeiten zu Emily in Paris und der Verlust von Diego Borella
Es war ein sonniger, fast magischer Tag in Venedig, als die Crew von Emily in Paris an ihrem nächsten großen Projekt arbeitete. Die Kanäle schimmerten im Licht, Gondeln glitten sanft über das Wasser, und der Klang von fröhlichem Geplätscher und Gelächter hallte durch die malerischen Gassen der Stadt. Lily Collins, die in der Serie die charmante Emily verkörpert, strahlte vor Freude, während sie gemeinsam mit ihren Kollegen Eugenio Franceschini, Ashley Park und Paul Forman in festlichen Kleidern und Anzügen um die Wette lächelte. Dazu ein Glas Champagner in der Hand – ein Moment besessen von Leichtigkeit und Positivität.
Doch hinter diesen glanzvollen Kulissen spürte man einen tiefen Schatten, der in der Luft lag. Nur zwei Tage zuvor war der Assistent von Regisseur Diego Borella im Alter von nur 47 Jahren während der Dreharbeiten plötzlich verstorben. Sein Tod war ein schwerer Schlag für die gesamte Produktion, die sich mitten in der Lichtershow des italienischen Sommers befand. Berichten zufolge hatte Borella während des Aufbaus eines Szenenbildes im Hotel Danieli das Bewusstsein verloren. Trotz der Bemühungen des medizinischen Personals war jede Hilfe zu spät gekommen. Die Nachricht über seinen Tod führte zu einem unübersehbaren Stimmungswechsel – der Glanz von Venedig schien für einen Moment, als hätte er einen schmerzlichen Riss erlitten.
Solch tragische Ereignisse werfen lange Schatten, selbst über die hellsten Funken der Kreativität. Inmitten der Proben und Dreharbeiten zur fünften Staffel von Emily in Paris musste die Crew ihre Trauer viele Male zur Seite schieben und sich dennoch auf die Kunst konzentrieren. Es ist ein Balanceakt, den die Film- und Fernsehbranche nur allzu gut kennt – der unaufhörliche Drang, das Produkt zu vollenden, auch wenn das menschliche Leben nicht immer nach dem Drehbuch verläuft.
Die spanische Tageszeitung Il Messaggero vermeldete, dass die Produktion nach Borellas Tod für kurze Zeit gestoppt wurde, während sich die Verantwortlichen um eine respektvolle und sensible Handhabung der Situation bemühten. Ein Sprecher von Paramount Television Studios teilte der Öffentlichkeit mit: „Wir sind zutiefst traurig über den plötzlichen Tod eines Mitglieds der Emily in Paris-Familie. Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen in dieser unglaublich schweren Zeit.“ Diese Worte klangen wie ein Echo des menschlichen Verlustes, der sich nicht einfach hinter dem Schein des Glamours verstecken lassen kann.
Die Dreharbeiten wurden schließlich wieder aufgenommen, und während sich die Kamera auf die glänzenden Oberflächen der gondelnden Protagonisten richtete, fraß sich eine Traurigkeit in die Herzen der Mitarbeiter. Gedämpfte Lächeln wechselten sich mit fröhlichem Geschwätz ab, und während es bergauf ging, wird immer eine leise Melancholie im Hintergrund mitschwingen, wie der Wind in den Wellen.
Die Beziehung zwischen den Charakteren und den Kulissen, zwischen dem Glamour und dem tragischen Verlust wurde in keiner Folge deutlicher als in dieser. Emily, die von der Liebe träumt und sich in eine neue berufliche Herausforderung stürzt, ist ein Spiegelbild der Komplexität des Lebens selbst. Für sie, und letztlich auch für uns Zuschauer, gibt es kaum Santa Maria im Paradies, sondern vielmehr eine ständige Suche nach Stabilität inmitten der Unbeständigkeit.
Der Weg von Paris nach Rom ist nicht nur der einer geografischen Verschiebung, sondern auch der von persönlichen Herzschmerz und beruflichem Wachstum. Emily in Paris hat sich, im besten Sinne, zur einzigartigen Geschichte einer Frau entwickelt, die dem Puls der Liebe nachjagt, während sie gleichzeitig die Schatten der Realität hinter sich lässt. Die Kulisse der ewigen Stadt wird in der neuen Staffel mehr und mehr von dem bisherigen herzlichen Flair ergänzt, doch die Bindung zu Paris bleibt unverrückbar. „Sie wird teilweise in Rom arbeiten“, erklärt Schöpfer Darren Star und gibt sich gleichzeitig optimistisch, dass der Zauber von Paris nicht verloren geht. „Es ist definitiv kein permanenter Umzug.“
Lily Collins selbst hat die Dreharbeiten im italienischen Sommer in voller Pracht dokumentiert, auf Instagram glitzern ihre Worte wie die Wellen des nahen Kanals. „Die Countdown beginnt offiziell“, veröffentlicht sie ein Bild, das sowohl Vorfreude als auch eine Art melancholischer Betrachtung transportiert. Man spürt, wie die Freude untrennbar mit der Traurigkeit verwoben ist, und doch gibt es ein Versprechen in ihren Posts: die Suche geht weiter, der Weg ist offen.
Und so wird Emily in Paris bis zur Premiere am 18. Dezember 2023 nicht nur eine Geschichte über Mode und Paris, sondern auch über die Resilienz von Menschen, die auch angesichts unverhoffter Verluste versuchen, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Die Stadt ist nicht nur ein Schauplatz, sondern eine lebendige Figur in diesem Drama. Und während die Gondeln sanft über den Kanal gleiten, bleibt die Frage: Wie lange wird es dauern, bis der Glanz zurückkehrt und die Narben geheilt sind? In der Welt von Emily ist alles möglich, und vielleicht ist das auch die größte Lektion, die wir aus ihrer Geschichte mitnehmen können.