Manchmal sind es die kleinen Nuancen, die den Unterschied machen. Wer schon einmal in ein Paar JJJJound-Sneaker geschlüpft ist, der weiß: Hier läuft alles auf Details hinaus. Nicht nur auf das Offensichtliche, sondern auf das leise, fast unsichtbare Spiel mit Schattierungen und Farbtönen. Ein beige, das nicht einfach beige ist, sondern genau das richtige Beige, das die Spur zwischen Understatement und stilistischer Kühnheit hält. Ein Verortungspunkt in einem Meer von Schnelllebigkeit und Massenware. So eine Sneaker-Kollektion plätschert nicht einfach dahin. Sie erzählt, knetet, feilt – und bringt am Ende so etwas wie den Purismus des Designs in Bewegung.
Mit der neuesten Kollaboration zwischen JJJJound und Salomon tritt dieser Ansatz erneut ans Tageslicht – ohne sich je aufzudrängen, aber mit einer unübersehbaren Konsequenz. Um genau zu sein: Man bekommt zwei Paar Schuhe präsentiert, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch in einem unsichtbaren Band zusammengehören. Das eine ist eine Hommage an die Schwarz- und Grautöne, aus denen sich der urban-informierte Alltag zusammensetzt. Minimalistisch, fast schon konservativ, lebt dieser Schuh von subtilen Abstufungen und vereinzelten farblichen Ankern. Kleine Details am Lacelock – kaum mehr als ein Tupfer Farbe – setzen Akzente, ohne das Gesamtbild zu zerreißen.
Das andere Paar hingegen lässt die gebügelte Zurückhaltung im Schrank. Hier wird Farbe zu einem lauten Statement. In mutigem Spiel mit kräftigem Blau und grellem Gelb, die sich unregelmäßig über Sohle und Obermaterial kreuzen, pulsiert die Energie einer fast kindlichen Freude an Mustern und Kontrasten. Dazu gesellen sich kleine Sprenkel von Schwarz und Rot, als hätte jemand mit einem expressionistischen Pinsel jeden Quadratzentimeter der Oberfläche zum Leben erweckt. Es ist, als würde dieser Schuh nicht nur für das Gehen, sondern für das Tanzen gemacht sein – oder zumindest fürs gedankenverlorene Herumstrolchen durch nächtliche Straßen, während die Leuchtreklame vorbei glüht.
Was bleiben davon? Es ist schwer, nicht an eine gewisse ikonische Superhelden-Ästhetik zu denken – vielleicht nicht absichtlich, aber unwillkürlich. Ein bisschen wie die kostümierte Nostalgie aus Kindertagen, wenn man mit selbstgestanzten Plastikklingen zwischen den Fingern durch den Schulhof schlich und für einen Moment jemand ganz anderes sein durfte. Diese Schuhe tragen auf subtile Weise eben diese Erinnerung in sich: spielerisch, ein bisschen rebellisch, und doch bemerkenswert durchdacht. Ein Stück Popkultur, eingeschmolzen in zwei Paar Sneaker, die genauso gut urbane Uniform sein könnten.
Bei all dem stellt sich auch die Frage, wie lange sich solche Design-Tugenden noch in einer Welt behaupten können, die von Schnelllebigkeit und Rampensau-Marketing geprägt ist. JJJJound beweist stets, dass es möglich ist, sich inmitten des Rauschens auf das Wesentliche zu besinnen. Dass man mit Geduld und Blick für Feinheiten Produkte schaffen kann, die nicht einfach konsumiert, sondern erlebt werden wollen. Und Salomon? Die Marke, die bislang eher für technische Outdoor-Besteckung bekannt war, zeigt hier eine Seite, die man nicht erwarten würde: eine Bühne für kreative Experimente und das Ausloten neuer, urbaner Terrains.
Am 8. August wird der JJJJound x Salomon XT-6, der mit einem Preis von 190 US-Dollar zwar keine Schnäppchenbudget-Option darstellt, auf der ganzen Welt zu haben sein – jedenfalls für diejenigen, die bereit sind, sich auf diese visuelle und haptische Reise einzulassen. Es sind Schuhe, die mehr sind als nur Fußbekleidung. Sie sind ein Puzzle aus Farben, ein Gedicht in Materialität und eine Einladung, wieder das Kind zu sein, das mit plastischen Messern träumt. Ein weicher Spagat zwischen Alltag und Ausnahmezustand, der jedem, der ihn wagt, ein kleines Stück Magie schenkt. So vielmehr als nur ein Paar Sneaker – vielmehr eine Erinnerung daran, dass das Kleine oft das Größte ist.