Im Schatten der Gewinnen – Novo Nordisk zwischen Hoffnungen und Herausforderungen
Die Dänen haben es nicht leicht. Novo Nordisk, einer der Weltmarktführer in der Diabetesversorgung und bekannt für seine Gewichtskontrollpräparate wie Wegovy, hat erneut seine Jahresziele gesenkt. Ein Name, der in der Branche glänzt, wird nun in einem zunehmend trüben Licht betrachtet. In den hlarren Büros der Firmenzentrale in Bagsværd, wo strategische Meetings und humanitäre Ansprüche aufeinanderprallen, spürt man die Anspannung.
Es ist ein kühler Vormittag in Kopenhagen, als der neue CEO, Lars Fruergaard Jørgensen, zum ersten Mal die Bühne betritt. Seine Brille reflektiert das Kunstlicht des Kongressraums, während er die Gesichter der Investoren scannt, die sich auf ihren Stühlen hin- und herwälzen. „Wettbewerb schläft nicht“, sagt er, und obwohl seine Stimme ruhig klingt, schwingt eine spürbare Nervosität mit. Jørgensen übernimmt ein Unternehmen, das in eine existenzielle Krise zu geraten scheint. Die Börse, einst sein bester Freund, hat an seinen Sternenkriegern, die Produkte wie Insulin in einer nie dagewesenen Effizienz herstellen, ihre Freude verloren. Die Aktie bricht ein, als ob sie aus einem Hochhaus gestürzt wäre.
„Wir müssen uns neu orientieren“, flüstert er in der Pause einem Berater zu, während sich die Menge um ein Buffet schart, das besser zu einem festlichen Galaabend passt als zu einer Unternehmenskrise. Das Brötchen mit Lachs wird hastig gegessen, während der Kaffee gekocht wird, und es riecht nach einem Hauch von Angst und Enttäuschung. Die gefallenen Aktien sind ein Symbol für die jahrzehntelange Fahrt auf der Überholspur, und jetzt, da die Straße sich steil neigt, zeigt sich, wie brüchig sie war.
Die Probleme von Novo Nordisk sind vielfältig. Steigende Konkurrenz im Bereich der Diabetesmedikamente drängt das Unternehmen in die Defensive. Jörg, ein Analyst und leidenschaftlicher Verfechter der Unternehmensphilosophie, nimmt einen Schluck aus seiner Thermoskanne mit dem Logo von Novo Nordisk. „Die Innovationskraft hat nachgelassen“, murmelt er. „Die Skepsis bei Ärzten und Patienten wächst. Alle wollen die nächste große Sache, und Wegovy war einfach nicht genug.”
Die Umstände beginnen sich zu verändern. Der Druck von Gesundheitsbehörden und die regulativen Hürden werden intensiver. Es ist fast surreal, wie in Rogowski-Park, einem idyllischen Philadelphia mit schöner Flora, die Menschen im Kreise zusammenkommen, um sich über die neuesten Methoden und Medikamente auszutauschen. Der Uneinigkeit über Nebeneffekte, Preisgestaltung und Vermarktung mangelt es nicht. Hier wird die Politik von Jørgensen, das Unternehmen mehr auf schnelle Lösungen auszurichten, hinterfragt. Ist das die richtige Antwort auf komplexe Probleme in einer Zeit, in der das Vertrauen in die Pharmaindustrie schwindet?
Das Startup-Ökosystem reagiert ebenso. In einem kleinen Büro im Start-up-Hub von Kopenhagen flüstern einige Unternehmer lächelnd über die Fake News von Novo Nordisk und die Anerkennung ihrer eigenen, neuartigen Diabeteslösungen. „Wir haben günstigere Alternativen“, sagt Emma, die Gründerin eines digitalen Kliniknetzwerks, und bezieht sich auf die digitale Gesundheitsrevolution, die die traditionellen pharmazeutischen Geschäftsmodelle untergräbt. “Traditionelle Geschäftsstrategien sind nicht mehr attraktiv.“
Novo Nordisk sucht verzweifelt nach Antworten. Die plötzliche Verschiebung seines Schicksals zeigt sich an den Gesichtern der Mitarbeiter, die zum Kulminationspunkt ihrer Träume und Ambitionen ernannt wurden. Der Glanz der Karriere weicht der tristen Loneliness in den Bürofluren, und die Mitarbeiter hinterfragen, ob der Weg, zu dem sie so viel beigetragen haben, das richtige war. Selbst die Teams in den Labors spüren den Druck. Das Gefühl, die Hoffnung auf die nächste bahnbrechende Entdeckung zu verlieren, ist greifbar, als sie an ihren experimentellen Ansätzen für neue Medikamente arbeiten.
Die Menschen, die hinter den Monteuren von Wegovy und den Designern der späteren Formulierungen stehen, sind in der Entstehung ihrer Produkte so begeisterte Ingenieure wie alle anderen. Sie kommen von weit her, inspiriert von der Idee, das Leben der Patienten zu verbessern. Was passiert mit dieser Inspiration, wenn die Axelspitzen der Pharmaindustrie auf das nächste große Ding warten? Wie viele von ihnen sind bereit, ihre Karriere zu riskieren, wenn das Unternehmen in der Defensive ist?
Schließlich wird die Vorstellung in Kopenhagen Realität, dass jedes große Unternehmen auch wieder neu strukturiert werden muss. Jørgensen muss sich den Unterdrückten und Angeforderten stellen. Gemeinsam mit seinen Führungsteams sammelt er Ideen aus dem „grünen“ Sektor, um das Vertrauen der Stakeholder zurückzugewinnen. Doch selbst die besten Pläne können in der Rente eines toten Kirchens ankommen. Das Rätsel um den Beikost sehe ich bei Novo Nordisk nicht gelöst werden.
In den Straßen von Kopenhagen gibt es dennoch Hoffnung. Gruppen von Patienten und Ärzten machen sich auf den Weg, bereit, den Pharmakonzernen den Fokus zurück auf das Wesentliche zu lenken – den Menschen. Der Fluss, in dem die Geschichte weiterfließt, bleibt unberechenbar. Zeichen des Wandels sind spürbar, und ohne das Vertrauen der Menschen wird kein Unternehmen überleben. Die Herausforderung, die Novo Nordisk zu bewältigen hat, ist eine des Wandels, der Ehrlichkeit und des Mutes, sich seiner Fehler zu stellen.
Die Dänen könnten einmal mehr die Welt mit ihren Innovationen verändern, aber zunächst steht ihnen ein öder Weg ins Ungewisse bevor – und dieser braucht Zeit.