Es ist ein sonniger Vormittag in der Stadt, und ich sitze in einem kleinen Café, den dampfenden Cappuccino vor mir, während die Nachrichten auf meinem Handy unaufhörlich piepen. „Die FDA hat das neue Impfstoff-Update veröffentlicht“, flüstert die digitale Welt, als würde sie mir zuzwinkern. Aber Moment mal – wer darf den Impfstoff jetzt eigentlich bekommen? Und warum fühlt sich das Ganze an wie ein exklusiver VIP-Club, in den man nur mit strengem Türsteher-Check reinkommt?
Ja, genau so fühlt es sich an, seit die FDA die Zulassung für den neuesten COVID-19-Impfstoff nur für ältere Erwachsene und junge Menschen mit bestimmten Risikofaktoren freigegeben hat. Wenn du also in deinen Zwanzigern bist, topfit, Marathon läufst und bei jeder Gelegenheit deinen grünen Smoothie teilst – Pech gehabt. Dieses glamouröse Upgrade bleibt den „High-Risk-Shines“ und unseren respektvoll gealterten Held*innen überlassen.
Hier beginnt das kleine Dramadreieck aus Bürokratie, Verwirrung und einem Hauch von „Warum ich, und nicht du?“. Stelle dir vor, du bist bei einer Dinnerparty, und es wird über diesen neuen Impfstoff gesprochen. „Ach, den können wir doch nicht einfach allen geben, der passt ja nur auf Menschen mit einem Adrenalinhaushalt wie ein Badewasserfontäne“, sagt jemand, und alle nicken wissend. Oder so ähnlich.
In Wahrheit aber dreht sich die Geschichte um eine sehr pragmatische, wenn auch leicht komplizierte Entscheidung: Die FDA will das Risiko minimieren, Nebenwirkungen vermeiden und vor allem die Menschen schützen, die am meisten gefährdet sind. Erinnert ihr euch an die glamourösen Impfstoff-Shootings letztes Jahr? Da war das medizinische Wunder noch für alle, ganz großes Kino, Popstar-Jubel inklusive. Heute ist es mehr ein Puzzle aus gesundheitswissenschaftlicher Vorsicht und individuellen Storys.
Und die persönliche Reise? Sie gleicht einem schnellen Tanz auf einem heißen Pflasterfeld von Informationen: Bist du alt genug? Hast du Vorerkrankungen? Eine Pförtnerliste, die keinen Glamour, aber ganz viel Bedeutung hat. Gerade die ältere Generation hat diese Zugehörigkeit wie eine Ehrenkarte. Wer nicht dazugehört, fühlt sich dann vielleicht ein bisschen außen vor. Als hätte man die neueste Handtasche der Saison verpasst oder den geheimen Backstage-Pass zu einem Festival, das plötzlich nur noch für besondere Gäste gilt.
In der Lifestyle-Welt, in der wir sonst Trends, Farben und Styles besprechen, wird Gesundheit plötzlich zum exklusiven Accessoire: Wer impfen darf, trägt es wie einen kleinen Diamanten auf der Bühne der Pandemie. Nicht als Auszeichnung, sondern als Schutz – und doch irgendwie auch als Statement.
Man kann sich fragen, was diese Entscheidung über unsere Gesellschaft erzählt: Wie selektiv wir geworden sind, wie schmal der Grat zwischen Schutz und Ausschluss ist. Gleichzeitig zeigt sie auch, wie sehr wir uns eine Welt wünschen, in der solche Entscheidungen nicht nötig sind. Wo die Impfstoffe nicht nur die Privilegierten besuchen, sondern alle, wie bunte Marshmallows in einer heißen Schokolade.
Plötzlich wird klar, dass Impfen mehr als nur ein medizinischer Akt ist – es ist ein Stück sozialer Code, ein Mitgefühl, das wir teilen, auch wenn die Regeln sich ändern. Es ist die ganz eigene Melodie, die wir in dieser verrückten Pandemie tanzen: mal elegant, mal holprig, aber immer weiter.
Und während ich hier im Café meinen Kaffee austrinke und die vorbeiflanierenden Leute beobachte, denke ich daran, wie unsere Welt ein bisschen mehr zu einem Ballroom wird – mit drehenden Türen, glänzenden Kleidern und dem ständigen Wechselspiel von „Who’s in?“ und „Who’s next?“. Eine Welt, in der die nächste Einladung manchmal nur eine Frage der Zeit ist – und der richtigen Risikokategorie. Cheers auf das Leben, das wir alle lieben, kompliziert, schön und unberechenbar.